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Der 24h-Countdown läuft unerbittlich

Bild: Guido Alfes
Bild: Guido Alfes

Die Vorbereitungen auf die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring vom 30. Mai bis 2. Juni sind in vollem Gang. Nach dem Prolog bei den 24h Qualifiers verbleibt den Teams inzwischen nur noch ein knapper Monat, ihre Einsatzfahrzeuge für das Rennen des Jahres fit zu machen. Von „großer Stille“ kann dabei keine Rede sein. Zahlreiche Top-Piloten sind etwa in den diesen Wochen unterwegs, um Punkte in DTM, Intercontinental GT Challenge und anderen Top-Serien zu jagen. Ende Mai kommen sie dann alle wieder am Nürburgring zusammen, um beim längsten Rennen des Jahres auf der längsten Rennstrecke der Welt die Besten zu ermitteln.

 

Die Messlatte scheinen dabei die Porsche-Teams zu sein: Sie haben nach einer dominanten Vorstellung bei den vier bisher absolvierten Nordschleifen-Rennen im Rahmen von Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) und 24h Qualifiers die Favoritenrolle übernommen. Die spannende Jagd auf die Neunelfer ist also eröffnet – und Fans können sie live vor Ort erleben: Tickets für die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring gibt es ab 34 Euro (Tageskarten Do. / Fr. / So.) im Vorverkauf hier auf der offiziellen Homepage!

 

Die aktuellen Kräfteverhältnisse auf der Nordschleife spiegeln sich auch in der gemeinsamen Herstellerwertung für NLS und 24h Nürburgring wider. In ihr sammeln die GT3-Fabrikate Punkte. Nach je zwei NLS-Läufen und den beiden 24h-Qualifiers-Rennen führt Porsche deutlich vor Audi und Mercedes-AMG. Die Neunelfer der Teams Falken und Manthey teilten sich bislang die Siege, während alle anderen Fabrikate sich dahinter anstellen mussten. „Ein positives Wochenende mit zwei Podiumsplätzen“, fasste etwa Manthey-Pilot Ayhancan Güven die Qualifiers zusammen, um mit viel Understatement hinterherzuschicken: „Ich denke, die Vorbereitung läuft gut für uns. Sonntags waren wir nochmal schneller als am Samstag.“

 

Im Falken-Team, auf dessen Konto alleine drei der vier Siege gingen, ist die Stimmung nach der gelungenen Testphase ebenfalls bestens: „Wir haben aktuell eine sehr gute Basis, und mit der Kombination aus Reifen, Auto und Set-up gegenüber dem vergangenen Jahr einen Schritt nach vorne gemacht“, fasste Klaus Bachler die Erfahrungen für das Team des japanischen Reifenherstellers zusammen. Mit dem Wahnsinnstempo der Porsche Schritt zu halten, fiel anderen zu Saisonbeginn noch schwer, weil die entscheidenden Sekundenbruchteile fehlten. „Wir sind noch nicht ganz aussortiert“, bilanzierte etwa Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel. „Der neue Reifen spielt im Moment eher der Konkurrenz in die Hände. Wir müssen die Daten analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.“

Andere kamen etwas besser in Gang, haderten aber ebenfalls noch: Zwei Mal platzierte sich einer der Audi R8 LMS GT3 evo II in den bisherigen Rennen in den Top-Drei. „Unser Auto ist bekannt, und wie haben einen ähnlich Speed wie im vergangenen Jahr“, erklärte Routinier Frank Stippler (Scherer Sport PHX). „In Sachen Entwicklung ist ja auch nicht viel passiert. Bei den Konkurrenten sind die Entwicklungsschritte größer. Wir müssen noch irgendwie irgendwas finden, weil wir sonst einen Tick zu langsam sind.“ Bis zu den 24h Nürburgring – soviel ist sicher – dürfte nicht nur Stipplers Team das Einsatzgerät noch einmal gründlich gecheckt und optimiert haben.

 

24h Qualifiers überzeugten mit Klassenvielfalt

Einen großen Teil der Show liefern auf der Nordschleife nicht nur die mächtigen GT3-Boliden, sondern gerade auch die vielen Serien- und Special-Rennwagen. Schon bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers im April teilten sich die über 120 Teilnehmer auf fast 20 verschiedene Fahrzeugklassen auf. Auch in ihnen geht es mit hohem Einsatz um jeden Meter und jede Sekunde. Und wer diese „bunte Liga“ als „Breitensport“ einstuft, der hat nur zum Teil recht: Nicht wenige der Fahrzeuge werden von Automobilherstellern oder Unternehmen der Zulieferindustrie eingesetzt oder zumindest finanziert. So startete etwa Subaru in der SP4T-Klasse, und Hyundai kündigte gerade erst für die 24h Nürburgring den größten Einsatz seiner Historie beim Langstreckenklassiker an: Gleich drei Werksfahrzeuge schicken die Koreaner in den Kampf um die Krone der gerade auch international stark beachteten TCR-Klasse. Hinzu gesellen sich gleich mehrere Reifenhersteller, die mit teilweise sehr prominenten Einsätzen nicht nur Werbung in eigener Sache betreiben, sondern hier im Motorsport auch wichtige Erkenntnisse gewinnen, die später dann in die Entwicklung von Straßenreifen einfließen.

 

Text: 24hNBR Pressemeldung