Manthey EMA erlebt ein anspruchsvolles DTM-Rennwochenende in Zandvoort. Thomas Preining (Österreich) erzielte mit einem 14. und einem zehnten Platz zwei Top-15-Ergebnisse und sammelte beim Gastspiel der DTM in den Niederlanden acht wichtige Meisterschaftspunkte. Ayhancan Güven (Türkei) erlitt in beiden Rennen zwei unglückliche Reifenschäden und blieb damit in den Saisonrennen fünf und sechs ohne Punkte. Gelungene Boxenstopps in beiden Rennen bringen dem Team insgesamt drei Punkte für das Meisterschaftskonto der schnellsten Boxenstopps ein.
In das erste Rennen auf dem 4,259 Kilometer langen Dünenkurs an der niederländischen Nordseeküste startete Thomas Preining von Position 14. In der Anfangsphase verlor der Österreicher mehrere Positionen und fiel auf den letzten Platz zurück. Ayhancan Güven verbesserte sich unterdessen um eine Position von dem sechszehnten auf den fünfzehnten Rang. Ein strategischer Overcut während des Boxenstopp-Fensters und schnelle Reifenwechsel ermöglichten es den beiden Piloten, Plätze gutzumachen, so dass sie hintereinander als 12. (Startnummer 90) und 13. (Startnummer 91) auf die Strecke zurückkehrten. Güven verteidigte zunächst seinen zwölften Platz, erlitt in der vorletzten Runde jedoch einen Reifenschaden und musste seinen Neunelfer in der Box abstellen. Preining überquerte die Ziellinie als 14. und sicherte sich damit zwei Meisterschaftspunkte.
Aufgrund des Vortests für die 24 Stunden von Le Mans war das DTM-Rennwochenende von einem ungewöhnlichen Zeitplan geprägt. So fand das Qualifying für das Rennen am Sonntag bereits am Freitagabend statt. Durch Verkehr auf der Strecke, gelang es Ayhancan Güven nicht, mit dem Reifen im optimalen Temperaturfenster eine schnelle Runde zu setzen. So stellte er den Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 90 auf Startplatz 18 für das zweite Rennen. Thomas Preining platzierte sich auf dem sechsten Rang. Wegen Blockierens eines anderen Fahrzeugs wurde die Startnummer 91 um fünf Startplätze auf Rang elf zurückversetzt. Das Rennen begann mit einer turbulenten Startphase, in der die Startnummer 90 nach einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug auf den letzten Rang zurückfiel. Im Anschluss an eine durch einen Unfall und Flüssigkeiten auf der Strecke ausgelöste Rotphase konnte sich Güven um zwei Positionen verbessern. Ein schleichender Plattfuß am rechten Hinterrad sorgte jedoch in Runde elf für das vorzeitige Aus des Türken. Nachdem Preining unmittelbar nach Öffnung des Boxenstopp-Fensters an vierzehnter Stelle liegend in die Boxengasse abbog und dem Team ein erfolgreicher Undercut gelang, lieferte sich der Österreicher in der zweiten Rennhälfte zahlreiche harte Positionskämpfe um die Ränge neun und zehn. Als Zehnter überquerte er schließlich die Ziellinie. Sechs Meisterschaftspunkte bedeuten gleichzeitig das 22. Rennen in Folge mit Punkten für den DTM-Champion von 2023.
„Wir sind mit dem Ziel nach Zandvoort gereist, an das starke Wochenende am Lausitzring anknüpfen zu können. Leider sind die Rennen aber nicht so verlaufen, wie wir uns das gewünscht haben. Jetzt können wir nur nach vorne schauen. Beide Fahrer haben sehr gute Leistungen gezeigt. Thomas ist vor allem am Sonntag ein sehr starkes Rennen gefahren. Es ist schade, dass bei so einer fahrerischen Leistung nur Platz zehn herausspringt. Ayhancan hatte leider zweimal Pech mit Reifenschäden, für die er nichts konnte. Seine Leistung am Steuer war deutlich besser, als das Ergebnis widerspiegelt. Er hat einen großen Schritt nach vorne gemacht und es nicht verdient, mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Die Performance des Teams kann ich erneut nur positiv hervorheben. Unsere Vorbereitung, Strategie und Boxenstopps waren sehr gut und darauf bin ich stolz. Jetzt wollen wir uns von den Ergebnissen nicht demotivieren lassen und am Norisring wieder alles geben,“ erklärt Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH.
In der DTM-Teamwertung rangiert Manthey EMA nach dem dritten Rennwochenende der Saison mit 73 Punkten auf dem siebten Platz. In der Fahrerwertung liegt Thomas Preining mit 63 Punkten auf Rang vier, Ayhancan Güven ist mit zehn Meisterschaftspunkten 19.
Das nächste DTM-Rennen findet vom 5. bis 7. Juli 2024 in Nürnberg am Norisring, dem einzigen Stadtkurs der DTM-Saison, statt. Zuvor steht für Manthey am 15. Juni der Start bei den traditionsreichen 24 Stunden von Le Mans im Rennkalender.
Stimmen zum DTM-Rennwochenende in Zandvoort:
Ayhancan Güven, Porsche 911 GT3 R #90: „Das Wochenende in Zandvoort ist vorbei - leider keine Punkte für mich. Von Beginn der Woche an hatten wir nicht die Leistung, um an der Spitze zu kämpfen wie am Lausitzring. Am Samstag lag ich auf einem soliden 12. Platz, hatte aber zwei Runden vor Schluss einen Reifenschaden. Am Sonntag hatte ich nach drei Runden einen erneuten schleichenden Reifenschaden. Ich denke, der Grund für die Schäden war jeweils unterschiedlich, also nicht das gleiche Problem. Wir analysieren den heutigen Grund nun erst einmal, denn ein Reifenschaden so früh im Rennen ist nicht normal. Ein unglückliches Ergebnis, aber ich freue mich auf den Norisring."
Thomas Preining, Porsche 911 GT3 R #91: „Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Das Auto war eigentlich wieder ein Traum und es hat vor allem im Qualifying richtig Spaß gemacht, zu fahren. Leider hat sich das nicht in den Ergebnissen widergespiegelt und die Pace hat gefehlt. Am Samstag hatten wir zusätzlich 20 Kilogramm Erfolgsballast, das hat es nicht einfacher gemacht. Das war am Sonntag dann nicht mehr der Fall und es lief besser. Am Ende konnten wir aber nur durch die starke Leistung der Ingenieure in Sachen Strategie und der Boxencrew bei den Boxenstopps Positionen gut machen.“
Text: Manthey Racing