Es gibt Rennen, die auch für einen Profi-Rennfahrer wie Dylan Pereira emotional eine spezielle Bedeutung haben. Und bei denen deshalb ein Erfolg noch einmal einen ganz besonderen Wert hat. Die 24-Stunden von Spa-Francorchamps stehen für den Luxemburger dabei ganz weit oben auf den Liste: Ein Klassiker mit langer Tradition, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feierte, „dazu ist Spa mein Heimrennen und außerdem meine Lieblingsstrecke.“
So bedeutet Pereira der Sieg in der Bronze-Cup-Wertung zusammen mit seinen Fahrerkollegen Andrey Mukovoz, Max Hofer und Alexey Nesov und der zehnte Platz in der Gesamtwertung, ein sehr starkes Ergebnis für ein Bronze-Team unter über 60 Startern, sehr viel – auch durch eine spezielle persönliche Verbindung. „Ich kenne Andrey jetzt seit fünf Jahren, bin so etwas wie sein sportlicher Mentor. Vor zwei Jahren haben wir beschlossen, dieses Projekt Spa anzugehen – dass es jetzt so schnell geklappt hat, gegen die starke Konkurrenz sogar zu gewinnen, ist unglaublich.“
Aber auch mit seiner eigenen Leistung kann Pereira mehr als zufrieden sein. Im privaten Audi R8 LMS GT3 EVO II mit der Startnummer 66 von Tresor Attempto Racing lieferte der Gold-Fahrer des Teams eine perfekte Vorstellung und bewies erneut, dass er absolut auf dem Niveau der offiziellen Werkspiloten der verschiedenen Hersteller unterwegs ist, ließ unter anderem den Pro-Audi von Attempto hinter sich.
Das Rennen war vor allem durch sehr schwierige und wechselnde Wetterbedingungen geprägt: Gegen 23 Uhr setzte zeitweise heftiger Regen ein, „es war wirklich schwierig, das Auto auf der Straße zu halten, außerdem war auch die Sicht teilweise sehr schlecht. Dass da niemand von uns einen Fehler gemacht hat, war schon super.“
Aufgrund der Bedingungen mussten in der Nacht sogar längere Passagen hinter dem Safety-Car gefahren werden. Als das Rennen dann in den Morgenstunden wieder freigegeben wurde, konnte Pereira erneut seine besonderen Qualitäten im Regen und auf der schwierigen Strecke von Spa unter Beweis stellen, als er zeitweise mit den schnellsten Rundenzeiten im gesamten Feld unterwegs war.
„Es war wirklich kein einfaches Rennen unter diesen Bedingungen, deswegen freue ich mich besonders über dieses wirklich gute Ergebnis. Auch für das Team war es schwierig, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, stets mit den richtigen Reifen unterwegs zu sein. Das ist unserer Mannschaft sehr gut gelungen“, lobte der 27-Jährige die Attempto-Truppe. „Auch die Zusammenarbeit zwischen uns Fahrern hat sehr gut funktioniert, auch deshalb hat das Wochenende sehr viel Spaß gemacht.“
Jetzt hofft er, dass seine derzeitige Erfolgsserie auch am kommenden Wochenende weitergeht: Da stehen in Bangsaen in Thailand die nächsten zwei Rennen im Porsche Carrera Cup Asien an.
Text: Karin Sturm – Dylan Pereira Presse