Mit Rang zwei und dem sechsten Podiumsplatz der Saison steht die Manthey PureRxcing Crew bereits vor dem Saisonfinale der FIA World Endurance Championship als LMGT3-Weltmeister fest. Klaus Bachler (Österreich), Alex Malykhin (Großbritannien) und Joel Sturm (Deutschland) verbesserten sich über die sechsstündige Renndistanz um zwölf Positionen und sind damit die ersten LMGT3-Fahrer- und Teamweltmeister in der Geschichte der WEC. Ein Reifenschaden eine Stunde vor dem Fallen der Zielflagge warf Richard Lietz (Österreich), Yasser Shahin (Australien) und Morris Schuring (Niederlande) im Porsche mit der Startnummer 91 auf den 14. Platz zurück. Während Manthey PureRxcing in der LMGT3-Team- und Fahrerwertung uneinholbar an der Spitze liegt, hat die weiterhin zweitplatzierte Manthey EMA Crew beim WEC-Saisonfinale in Bahrain die Chance, den Meisterschafts-Doppelsieg zu besiegeln.
Den vorletzten Lauf der Langstreckenmeisterschaft in Japan starteten die beiden Bronze-Piloten von Manthey EMA (#91) und Manthey PureRxcing (#92) nach einem schwierigen Qualifying am Vortag von den Positionen 15 und 14. Alex Malykhin machte bereits in der ersten Rennrunde auf dem 4,563 Kilometer langen Fuji Speedway zwei Positionen gut, was erst der Anfang einer Aufholjagd in die vorderen Positionen und in die Punkteränge des LMGT3-Feldes sein sollte. Auch Shahin arbeitete sich in den von mehreren Safetycar-Phasen geprägten ersten Rennstunden nach vorne und übergab den Porsche 911 GT3 R knapp zwei Stunden nach dem Start auf Rang neun liegend an Morris Schuring, der es seinem Teamkollegen gleichtat. In dem durch verschiedene Boxenstopp-Strategien und zahlreiche Positionswechsel immer wieder durchmischten Feld fuhren Schuring und der für die letzten zwei Rennstunden eingewechselte Richard Lietz immer wieder in die Punkteränge.
Doch mit etwas mehr als einer Stunde auf der Uhr kostete ein Reifenschaden infolge einer von einem LMDH-Fahrzeug verursachten Kollision und der dadurch notwendige außerplanmäßige Boxenstopp die Crew wichtige Positionen und die Chance auf Meisterschaftspunkte. So beendete Manthey EMA die Sechs Stunden von Fuji auf dem 14. Platz. Für das Schwesterauto mit der Startnummer 92 verlief die zweite Rennhälfte glücklicher: Der zwischenzeitlich sogar führende Porsche von Manthey PureRxcing überquerte nach insgesamt nur sechs Boxenstopps und einer fehlerfreien Leistung von Klaus Bachler und Joel Sturm als Zweiter die Ziellinie. Damit sicherte sich das Fahrertrio aus Bachler, Malykhin und Sturm nicht nur den sechsten Podiumsplatz der Saison, sondern auch vorzeitig den Weltmeistertitel in der LMGT3-Klasse.
Mit 136 Meisterschaftspunkten liegt Manthey PureRxcing in der LMGT3-Team- und Fahrerwertung uneinholbar an der Spitze. Dies bedeutet den Debütsieg in der 2024 eingeführten Klasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Trotz des punktelosen Rennens für Manthey EMA bleibt das Team mit 90 Punkten auf Rang zwei. Damit besteht für Manthey in Bahrain weiterhin die Chance auf einen Doppelsieg in der LMGT3-Meisterschaft.
„Ich bin sehr stolz auf unser gesamtes Team. Wir haben es wieder einmal geschafft, ein Rennen durch eine extrem gute Strategie und eine fehlerfreie Umsetzung zu unseren Gunsten zu entscheiden, denn auf der Strecke waren wir nicht die Schnellsten. Und auch die drei Piloten der Startnummer 92 haben alles richtig gemacht. Damit konnten wir bereits in Fuji den LMGT3 Meisterschaftstitel erringen. Beim Saisonfinale in Bahrain bleibt es jedoch weiter spannend für uns, denn wir können mit der Startnummer 91 noch den zweiten Platz in der Meisterschaft holen. Das würde die Sache für uns natürlich extrem abrunden.“, fasst Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, das Rennwochenende in Fuji zusammen.
Das Saisonfinale der WEC in Bahrain findet in anderthalb Monaten vom 31. Oktober bis 2. November statt. Das Acht-Stunden-Rennen wird auf dem Bahrain International Circuit ausgetragen. Für Manthey stehen zunächst der vorletzte Lauf sowie der Saisonabschluss der DTM auf dem Programm.
Stimmen zu den Sechs Stunden von Fuji:
Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #91: „Schade, dass das Rennen in Fuji für uns so ausgegangen ist. Nachdem wir nach unserem Start vom 15. Platz einige Positionen gutmachen konnten, hat uns ein Reifenschaden aufgrund eines unverschuldeten Kontakts am Ende das Rennen gekostet und wir sind nur 14. geworden. Trotzdem können wir in Bahrain noch den zweiten Platz in der Meisterschaft holen, darauf konzentrieren wir uns jetzt. Glückwunsch an das Schwesterauto zum vorzeitigen Titelgewinn.“
Morris Schuring, Porsche 911 GT3 R #91: „Die Sechs Stunden von Fuji, ein Rennen, bei dem für uns alles schief ging, was schief gehen konnte. Sehr unglücklich für uns. Trotzdem freuen wir uns natürlich mit der Crew der 92 und hoffen auf bessere Ergebnisse in Bahrain.“
Yasser Shahin, Porsche 911 GT3 R #91: „Es war ein schwieriges Rennen, das heute nicht gut für uns ausgegangen ist. Leider hat uns eine Berührung mit einem Hypercar aus dem Rennen und der Meisterschaft genommen. Wir sind immer noch im Kampf um P2 in der Meisterschaft und freuen uns auf den letzten Lauf in Bahrain.“
Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #92: „Ich bin überglücklich, ein großes Dankeschön an das ganze Team. Wir hatten ein perfektes Rennen, ein strategischer Schachzug am Anfang hat uns weit nach vorne gebracht, das konnten wir ausnutzen und unsere Strategie ist voll aufgegangen. Wir hatten ein tolles, konstantes Auto - und das, obwohl wir 40 Kilo mehr zuladen mussten. Mit null Fehlern sind wir am Ende Zweiter geworden und haben ein Rennen vor Saisonende die Weltmeisterschaft gewonnen. Ohne das ganze Team und meine Fahrerkollegen wäre das nicht möglich gewesen. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen - das werden wir jetzt feiern.“
Alex Malykhin, Porsche 911 GT3 R #92: „Ein schwieriges Rennen für uns, da wir von Platz 14 gestartet sind und das bedeutet einfach ein hohes Risiko, da hinter, vor und um einen herum so viel passiert. Wir hatten eine sehr gute Kommunikation mit unserem Ingenieur, wie wir mit den verschiedenen Situationen und Autos umgehen sollten. So konnten wir viele überholen, sind aber kein unnötiges Risiko eingegangen. Wir hatten Glück mit der Safety-Car-Phase und konnten unter die ersten Drei fahren - in dieser Saison hatten wir nicht oft Glück, aber dieses Mal hat es uns in die Karten gespielt, weil wir weniger Pace hatten. Joel und Klaus haben wieder einen tollen Job gemacht. Am Ende haben wir den zweiten Platz und damit den Titel in der Klasse LMGT3 geholt.“
Joel Sturm, Porsche 911 GT3 R #92: „Wir haben dieses Rennen perfekt umgesetzt. Ich denke, wir hätten es nicht besser machen können - die Strategie war perfekt und wir konnten sie gut umsetzen. Von Platz 14 zu starten und am Ende die Meisterschaft hier in Fuji vorzeitig zu gewinnen, es hätte nicht besser laufen können. Wir sind alle sehr zufrieden und freuen uns auf das letzte Rennen in Bahrain.“
Text: Manthey Racing