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Bittersüßer Renntag im Vollgas-Tempel

Bild: Winward
Bild: Winward

Vorzeitiger Silver-Cup-Titel für WINWARD beim Lauf zum GT World Challenge Endurance Cup in Monza. Pech für das Topauto von Auer/Engel/Morad.

 

Freud und Leid für WINWARD Racing beim vierten Lauf zum „Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS Endurance Cup” in Monza. Während Tanart Sathienthirakul (31, Bangkok/Thailand), Daan Arrow (20, Amsterdam/Niederlande) und Colin Caresani (20, Aerdenhout/Niederlande) im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 57 mit ihrem zweiten Klassensieg in dieser Saison bereits vorzeitig den Titel in der Silver Cup-Wertung des Endurance Cups klarmachten, mussten ihre Teamkollegen Lucas Auer (30, Kufstein/Österreich), Maro Engel (39, Monaco) und Daniel Morad (34, Markham/Kanada) im unter der Bewerbung des Mercedes-AMG Team MANN-FILTER laufenden Schwesterauto einen Rückschlag im Kampf um den Gesamtsieg in der übergeordneten „Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS“ hinnehmen.

 

Zunächst hatte das Rennwochenende im Vollgas-Tempel vor den Toren Mailands für die deutsch-texanische Mannschaft sehr gut begonnen. Im dreigeteilten Qualifying hatten Auer, Morad und Engel die „MANN-FILTER Mamba“ auf den dritten Startplatz gestellt und damit im imposanten Teilnehmerfeld von 52 GT3-Boliden von neun verschiedenen Marken eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Titel gelegt. Zumal das WWR-Trio mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Gesamtführenden nach Italien gereist war. Caresani, Arrow und Sathienthirakul gingen als Gesamt-26. und Drittplatzierte ihrer Klasse ebenfalls aussichtsreich ins Rennen auf dem 5,8 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs.

 

Doch schon kurz nach dem Start erhielten die Hoffnungen der Pro-Besatzung einen herben Dämpfer. Die Rennleitung wies Auer die Alleinschuld an einer Kollision beim Anbremsen der ersten Schikane zu und verhängte eine Durchfahrtsstrafe gegen den gelb-grünen Mercedes-AMG GT3 mit der Nummer 48. „Mein Fehler, ich habe mich verbremst“, gab der Tiroler offen zu. Nach dem Verbüßen der Strafe auf den 24. Rang zurückgefallen, machten sich Auer, Morad und Engel unverdrossen an die Aufholjagd, die sie phasenweise wieder in die Top-10 nach vorne brachte. Das Rennglück war jedoch diesmal nicht auf ihrer Seite.

 

Weil die neu asphaltierte Piste von Monza mit ihrem Vollgas-Anteil von rund 70 Prozent und der in diesem Jahr erstmalige Einsatz von Bio-Treibstoff einen höheren Benzinverbrauch als üblich zur Folge hatte, wurde die maximale Stint-Zeit aller Fahrer auf 50 Minuten reduziert und ein dritter Tankstopp vorgeschrieben. Dies ließ den Teams mehr strategischen Spielraum, insbesondere in den Full-Course-Yellow und Safety-Car-Phasen. Und hier hatte die WINWARD-Mannschaft an diesem Tag nicht das glücklichste Händchen. Am Ende blieb nur der 16. Schlussrang, womit Engel und Auer in der Gesamtwertung aus Sprint Cup und Endurance Cup nun einen Rückstand von 20 Punkten auf die Tabellenführer in die letzten beiden Veranstaltungen mitnehmen.

 

Riesenjubel herrschte dagegen bei den Teamkollegen, die ihren rund 550 PS starken Renner aus Affalterbach auf einem starken neunten Gesamtrang ins Ziel brachten, damit im vierten Rennen ihren vierten Silver-Cup-Podestplatz feierten und nun beim Endurance-Cup-Finale in Saudi Arabien in der Tabelle nicht mehr einzuholen sind.

 

„Herzliche Gratulation an Daan, Colin und Tanart, die im Saisonverlauf konstante Topleistungen abgeliefert und damit den Titelgewinn redlich verdient haben“, lobte WWR-Teamchef Christian Hohenadel. „Natürlich sind wir enttäuscht über den Rennverlauf für unser Pro-Auto. Für einmal haben wir hier nicht das Maximum aus unserem Paket herausgeholt. Der Kampf um den Titel in der Gesamtmeisterschaft wird nun ein hartes Stückchen Arbeit. Wir werden sehr genau analysieren, was diesmal nicht perfekt gelaufen ist, unsere Lehren daraus ziehen und gestärkt in die letzten beiden Veranstaltungen gehen.“

 

Das Finale zum “Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS Endurance Cup” steigt erst am 30. November im saudi-arabischen Jeddah. Bereits am 12./13. Oktober fällt auf dem Circuit Catalunya bei Barcelona die Entscheidung um den Titel im GTWC Sprint Cup, in dem Auer und Engel mit nur zwei Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang liegen.

 

Zunächst aber steht für Auer, Engel und die Mannschaft aus Altendiez am kommenden Wochenende auf dem Red Bull Ring bei Spielberg das vorletzte Kräftemessen der DTM-Saison 2024 auf dem Programm. Als Dritter der Gesamtwertung reist Maro Engel mit intakten Titelchancen in die Steiermark.

 

Text: Winward Racing