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Im Interview mit Dylan Pereira - "Es war wichtig, dass ich am Sonntag wieder ins Auto steige"

Bild: SRO
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Beim Start am Samstag zum vorletzten Saisonlauf des Sprint Cups der GT World Challenge Europe in Barcelona ereignete sich ein schwerer Unfall, in den auch der Luxemburger Dylan Pereira verwickelt wurde. Nach seinem Einschlag in die Streckenbegrenzung fing sein Einsatzfahrzeug Feuer, wobei der ehemalige Porsche-Super-Cup-Meister blitzartig reagierte und sein Visier herunterklappte. Dank seiner guten Intuition sowie dem hohen Sicherheitsstandard des Fahrzeugs und der Ausrüstung blieb der 27-Jährige weitestgehend unverletzt. Nach einem kurzen Schrecken saß er am Sonntag bereits wieder im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Tresor Attempto Racing. Im Interview haben wir ihn gefragt, wie er die Situation erlebt hat und was ihm dabei durch den Kopf ging. 

Hallo Dylan, erstmal schön, dass es dir gut geht. Erzähl mal, wie hast du die Situation am Samstag erlebt?

Da die Strecke beim Start noch teilweise nass war, habe ich versucht, mich etwas zurückzuhalten. Bei so vielen Autos kann schnell eine Kettenreaktion ausgelöst werden und ich habe mich deshalb für eine etwas defensivere Herangehensweise entschieden. Leider hatten nicht alle diese Einstellung und so kam es zur ersten Berührung, die ich zunächst gut abfangen konnte. Beim zweiten Zusammenstoß war ich jedoch chancenlos und nur noch Passagier. Ich bin dann erst in die Leitplanke und direkt danach in die Mauer eingeschlagen. Mein Fahrzeug fing dadurch Feuer und ich habe versucht, schnellstmöglich zum Stehen zu kommen. Glücklicherweise hat das gut funktioniert und ich konnte das Fahrzeug eigenständig verlassen. 

Bild: SRO
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Was hast du gedacht, als das Feuer durchs Cockpit schoss?

Natürlich habe ich mich erschrocken, auch weil das Feuer einen Teil meiner Augenbrauen verbrannt hat. Glücklicherweise war meine Reaktion so gut, dass ich direkt das Visier heruntergeklappt habe, damit nicht noch mehr passiert. Mein einziger Gedanke war, dass ich schnell aus dem Auto muss. Ich habe dann die Bremse kräftig durchgetreten, um das Fahrzeug schnellstmöglich zum Stehen zu bringen.  

Wie hast du dich nach deinem Unfall gefühlt? Hast du irgendwelche Verletzung davon getragen?

Nach dem Unfall bin ich sofort zur Untersuchung ins Medical-Center gekommen. Dort haben sie mir zur Sicherheit erstmal Augentropfen gegeben. Mein Gesicht hat sich jedenfalls angefühlt wie nach einem starken Sonnenbrand. Zudem hatte ich Schmerzen im Nacken, aber die Sicherheitsausrüstung hat da schon einen guten Job gemacht, dass nicht noch mehr passiert ist. 

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Als du dir nachträglich die TV-Aufnahmen angeschaut hast, was ist dir da durch den Kopf gegangen?

Ich habe mir im Nachgang noch einmal die TV-Bilder sowie die Onboard-Aufnahmen angeschaut. Das war schon erschreckend und ich bin heilfroh, dass die Nummer so glimpflich ausgegangen ist. 

Du bist am Sonntag schon wieder ins Auto gestiegen. War das für dich ein komisches Gefühl, oder was ging da in dir vor?

Für mich war direkt klar, dass ich schnellstmöglich wieder fahren muss. Mein Ziel ist es, weiterhin Werksfahrer zu werden. Wenn ich zweifeln würde, hätte ich auch direkt aufhören können. Für die Psyche war es jedenfalls sehr wichtig, weiterzumachen. 

 

Interview: Max Bermel/NRingInfo