Der Würzburger Rennfahrer Laurin Heinrich krönte sich zum Champion in der nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft IMSA. Jubelnd nahm der 23-jährige Porsche-Vertragsfahrer am Wochenende auf der Rennstrecke „Road Atlanta“ nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale den Siegerpokal in der GTD-Pro-Gesamtwertung entgegen. „Dieser Titelgewinn mit meinem Team AO Racing bedeutet mir unglaublich viel! Wir haben zehn Rennen alle für diesen Erfolg gekämpft. Drei Rennsiege und zwei weitere Podiumserfolge in meiner ersten USA-Saison zu erreichen, ist einfach Wahnsinn! Am Ende hat meine Pole-Position für das finale Rennen die alles entscheidenden Punkte gebracht, denn im Rennen bekamen wir plötzlich Schaltprobleme und verloren fünf Runden. Das war für uns wirklich dramatisch. Jetzt bin ich sehr, sehr glücklich, dass wir auch für Porsche den Titel holen konnten“, sagte Heinrich nach der Siegerehrung freudestrahlend.
Das Finalwochenende im Rahmen des legendären Langstrecken-Rennens „Petit Le Mans“ in Braselton im US-Bundesstaat Giorgia startete mit einem großen Fan-Ansturm auf den beliebten „Rexy“-Porsche im Dinosaurier-Design. Lange Schlangen bildeten sich für die Autogrammstunde vor dem Zelt von AO Racing: Fleißig unterschrieben die Porsche-Piloten Laurin Heinrich, Michael Christensen (Dänemark) und Julien Andlauer (Frankreich) auf Karten, Stofftieren und T-Shirts. Und auch das Medieninteresse am Tabellenführer war entsprechend groß. Davon ließ sich der deutsche Förderfahrer der ADAC Stiftung Sport allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Heinrich startete hochkonzentriert ins Qualifying und sicherte sich mit 1:17.881 Minuten nicht nur die Pole-Position, sondern stellte zudem auf dem Michelin Raceway Road Atlanta auch einen neuen Rundenrekord in der GTD-Pro-Klasse auf. In der Meisterschaft entschied sich das Team zwei Mal für Heinrich als Qualifying-Fahrer und beide Male holte er die Pole-Position.
Im Zehn-Stunden-Rennen mit 53 Teilnehmern lag Heinrich nach dem Start zunächst an der Spitze seiner Klasse, doch dann kam der Rückschlag. „Plötzlich konnten wir nicht mehr hochschalten“, erklärte der Unterfranke. Das Fahrzeug mit der Startnummer 77 musste mit einer defekten Kabelverbindung im Bereich der Schaltwippen am Lenkrad mehrfach unplanmäßig an die Box. Nach 408 Runden auf dem 4,088 Kilometer langen Kurs schleppte sich Rexy als Elfter seiner Klasse ins Ziel. Knappe vier Punkte Vorsprung reichten am Ende zum Titelgewinn. Drei Siege in Laguna Seca, Detroit und Indianapolis und zwei Podiumsplatzierungen in Daytona und im Canadian Tire Motorsport Park sorgten für Platz eins in der Meisterschaftstabelle. „Ein riesiger Dank geht an alle meine Fahrerkollegen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben. Auf den Gewinn von Fahrer-, Team- und Herstellertitel können wir alle gemeinsam stolz sein“, so Heinrich.
Vor den Augen seines extra aus Kürnach in die USA gereisten Vaters Harald nahm Heinrich gemeinsam mit seinem Team die riesige Trophäe entgegen und riss voller Freude die Arme nach oben. Heinrich ist mit 23 Jahren der jüngste Fahrer, der die GTD Pro Championship gewann. Nach seinem Titelgewinn im Porsche Super Sports Cup 2019 und im Porsche Carrera Cup Deutschland 2022 sicherte sich Heinrich mit dem GTD-Pro-Titel in der IMSA WeatherTech Sportscar Championship seinen bislang größten Erfolg.
Text: Laurin Heinrich Pressemeldung