Lucas Auer und Maro Engel ließen im Finale des "GT World Challenge Europe Sprint Cup" in Barcelona nichts anbrennen und fuhren souverän zum Titel.
Was für ein Rennwochenende für WINWARD Racing! Nur wenige Stunden, nachdem Russell Ward und Philip Ellis beim „Petit Le Mans“ in Road Atlanta den Titel in der GTD-Wertung der „IMSA WeatherTech SportsCar Championship“ unter Dach und Fach gebracht hatten, legten Lucas Auer und Maro Engel in Barcelona nach und fuhren mit Platz 4 im Sonntagsrennen sowohl den Fahrer- als auch den Teamtitel im „Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS Sprint Cup“ ein.
Im unter der Bewerbung des WINWARD Racing Team MANN-FILTER laufenden Mercedes-AMG GT3 hatte das österreichisch-deutsche Fahrerduo das Geschehen jederzeit im Griff. Obwohl auf seiner schnellsten Runde aufgehalten, stellte Engel die „MANN-FILTER Mamba“ im morgendlichen Qualifying auf den sechsten Startplatz. Bei diesmal besten äußeren Bedingungen kam der 39-jährige Wahl-Monegasse als Vierter aus der Startrunde zurück und sicherte die Position bis zur Übergabe an Auer. Der 30-Jährige aus Kufstein in Tirol fuhr in der Folge ebenso souverän und hatte dabei höchstens einen beinharten Zweikampf der vor ihm fahrenden Konkurrenten um Rang 2 zu fürchten. „Das war knifflig“, schmunzelte Auer. „Das Team hat mich über Funk immer auf dem Laufenden gehalten, wo unsere Titelrivalen hinter uns sind und ob ich attackieren oder mich zurückhalten soll. Ich war zwar schneller als die Jungs vor mir, habe mich aber für Zweiteres entschieden.“
So war der vierte Rang am Ende mehr als gut genug, um den Sprint-Cup-Titel sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung nach Altendiez zu holen – und zwar unabhängig von einer noch laufenden Berufung des WRT-Teams gegen die Wertung des ersten Rennens, die aus diesem Grund vorbehaltlich ist. Der Ausgang der Berufungsverhandlung könnte zwar noch die Gesamtwertung der „Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS“, aber nicht mehr die Titelentscheidung im Sprint Cup beeinflussen. In der übergeordneten Gesamtwertung verkürzten Auer/Engel am Barcelona-Rennwochenende ihren Rückstand auf die Führenden vor dem Endurance-Cup-Finale von 20 auf 5 Punkte.
„Ich habe einige Anläufe gebraucht, war oft nahe dran, umso glücklicher bin ich, dass es endlich mit dem Titel geklappt hat“, strahlte Maro Engel. „Mein Dank gilt der gesamten WINWARD-Mannschaft und vor allem Luggi. Ich glaube, wir haben uns gegenseitig als Duo gestärkt und können stolz auf den Job sein, den wir dieses Jahr gemacht haben. Dank auch an Mercedes-AMG Motorsport, die uns bei allem unterstützen, was wir tun.“
„Die ganze Saison war ein echter Traum“, schwärmte Lucas Auer. „Wir sind in Brands Hatch mit einem Sieg perfekt gestartet, haben uns das ganze Jahr über kaum Fehler erlaubt und waren dadurch extrem konstant. Ich danke dem ganzen WINWARD-Team und Maro – wir waren nicht nur mega erfolgreich, das Jahr hat auch richtig Spaß gemacht. Der Titelgewinn in meiner ersten Saison im Sprint Cup ist etwas ganz Besonderes und macht mich stolz.“
WINWARD-Teamchef Christian Hohenadel strich die herausragende Teamleistung heraus: „So ein Erfolg ist nur möglich, wenn viele Rädchen ineinander greifen. Jeder Einzelne im Team hat sich komplett dem Siegeswillen der gesamten Mannschaft untergeordnet. Die Jungs haben das ganze Jahr über alles gegeben und diesen Erfolg redlich verdient! Luggi und Maro waren wie gewohnt in jedem Rennen eine sichere Bank, und all das zusammen hat am Ende den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben. Genau das trifft auch auf den IMSA-Titelgewinn zu. Ich muss gestehen, es war hart für mich, in Atlanta statt in Barcelona zu sein. Aber zwei so bedeutende Erfolge für unser Team auf zwei verschiedenen Kontinenten am selben Wochenende sind einfach überragend!“
Zum Zuschauen verdonnert waren dagegen Reece Barr und Gilles Badstaber im für den Silver Cup gemeldeten Mercedes-AMG GT3 von WINWARD Racing. Nach dem Startunfall im Samstagsrennen erwies sich der Bolide als vor Ort nicht reparabel.
Das Finale zum “Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS” steigt mit dem letzten Endurance-Cup-Rennen am 30. November in Jeddah. Auer und Engel, die in der „MANN-FILTER Mamba“ wie bei allen Langstreckenrennen vom Kanadier Daniel Morad unterstützt werden, reisen mit einem Rückstand von nur fünf Zählern nach Saudi-Arabien. Zunächst aber steht für Auer, Engel und das Mercedes-AMG Team WINWARD am kommenden Wochenende in Hockenheim der große DTM-Titelshowdown 2024 an. 20 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze lassen Maro Engel intakte Titelchancen.
Text: Winward