Folge 3 - Chris Mies - Acht um Acht - Der Jahresrückblick 2024

Bild: SRO
Bild: SRO

Chris Mies hat 2024 ein herausragendes Jahr erlebt: Der erfahrene Fahrer von Ford Performance gewann das prestigeträchtige 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Audi. Abseits der Rennstrecke hat der 35-Jährige mit zwei Kindern alle Hände voll zu tun. Daher hört er mit seinen Kids regelmäßig die Top-30 der besten Kinderlieder auf Spotify. Mehr über ihn und seine Saisonerlebnisse erfahrt ihr jetzt in unserem Jahresrückblick "Acht um Acht" auf nringinfo.de!

1. An wie vielen Wochenenden warst du in diesem Jahr als Rennfahrer im Einsatz?

In dieser Saison war ich an zehn Rennwochenenden, die jeweils etwa fünf Tage dauerten. Zusätzlich habe ich rund 100 Test- und Simulatortage absolviert.

2. Welches Rennen blieb dir in diesem Jahr, besonders in Erinnerung?

Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring war für mich besonders unvergesslich, da ich dort meinen dritten Sieg in meiner Karriere feiern konnte. Aber auch mein erstes Rennen mit Ford bei den 24 Stunden von Daytona hat mein Herz höher schlagen lassen. Die IMSA-Serie war immer ein Traum von mir und ein Meilenstein, nun vollzeitig in dieser Serie zu starten – ein Ziel, für das ich 20 Jahre lang gearbeitet habe. Auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans war eine wahnsinnige Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Dank Ford und Multimatic konnte ich in diesem Jahr unglaubliche Erfahrungen sammeln und Träume verwirklichen, die ich bislang nicht für möglich gehalten hätte.

3. Mit welchem Fahrer hattest du in diesem Jahr das intensivste Duell?

Mein intensivstes Duell hatte ich mit Dan Harper beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Wir wussten beide, dass die rote Flagge bald kommen würde, und fuhren mit maximalem Respekt und am absoluten Limit. Dieses Duell war nicht nur ein Highlight der Saison, sondern ein Karriere-Highlight, das ich irgendwann meinen Kindern zeigen werde.

Bild: Marc Hilger
Bild: Marc Hilger

4. Welches Rennen aus dieser Saison würdest du gerne komplett aus deinem Gedächtnis streichen?

Es gibt kein Rennen, das ich gerne aus meinem Gedächtnis streichen würde. Das mag kitschig klingen, aber man lernt aus jedem Rennen. Sportlich war es für uns mit dem neuen Auto oft schwierig, doch wir haben das Beste daraus gemacht und waren immer gut genug für Top-10-Ergebnisse. Man muss bedenken, dass wir mit Ford im GT3-Sport gerade erst starten, während andere Hersteller schon seit 2009 dabei sind. Unser Auto hat viel Potenzial und ist deutlich reifer als ältere GT3-Fahrzeuge. Es geht nicht darum, sofort um Meisterschaften zu kämpfen, sondern kleine Schritte zu machen. Ich bin sicher, dass wir mit Ford und Multimatic eines Tages ganz oben stehen werden.

5. Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus? Beginne mit dem Aufstehen.

Mein perfekter Tag beginnt mit dem Aufstehen um 7 Uhr, dann mache ich die Kids für den Kindergarten und die Schule fertig. Nach dem Frühstück gehe ich mit dem Hund für eine bis 1,5 Stunden lange Runde nach draußen. Danach folgt meine erste Sporteinheit. Später treffe ich mich mit Freunden oder arbeite im Büro. Nach der zweiten Sporteinheit hole ich die Kinder ab und gehe nochmal mit dem Hund raus. Der Abend gehört dann ganz den Kids, mit denen ich den restlichen Tag spielend verbringe.

Bild: Marc Hilger
Bild: Marc Hilger

6. Stell dir vor, du müsstest für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein Team zusammenstellen: Bestimme die Einsatzmannschaft, das Auto und drei weitere Fahrer, mit denen du dir das Cockpit teilst!

Für das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring würde ich das Team HRT zusammen mit Multimatic wählen, mit dem Ford Mustang GT3 als Fahrzeug. Die Fahrer, die ich ins Cockpit holen würde, sind Mike Rockenfeller, Frank Stippler und Markus Winkelhock – allesamt erfahrene und sehr schnelle Fahrer.

7. Was denkst du aktuell über die Nachwuchsarbeit im Motorsport?

Meiner Meinung nach gibt es aktuell keine wirkliche Nachwuchsarbeit im Motorsport, jedenfalls nicht in der Form, wie ich sie mir vorstelle. In meiner eigenen Nachwuchsphase war es ebenfalls sehr schwer, sich in der Szene durchzusetzen, aber heutzutage scheint es noch schwieriger zu sein, insbesondere durch die hohen Kosten. Der Weg nach oben ist für junge Talente heutzutage noch steiniger.

8. Ausblick auf die Saison 2025: In welchen Rennserien dürfen wir dich im kommenden Jahr sehen?

Für 2025 freue ich mich darauf, vollzeitig in der IMSA-Serie anzutreten. Das wird ein großartiges Jahr für mich, auf das ich mich schon richtig freue. Alles Weitere dazu wird später noch bekannt gegeben! 😊

Kommentar schreiben

Kommentare: 0