Folge 12 - David Pittard - Acht um Acht - Der Jahresrückblick 2024

Bild: SRO
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David Pittard, ursprünglich aus Großbritannien und mittlerweile in der Eifel zuhause, setzte 2024 mit Walkenhorst Motorsport / ComToYou im Aston Martin Vantage GT3 EVO sowohl in der GTWC Sprint & Endurance als auch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring seine Akzente. Der 32-Jährige bewies in verschiedenen Wettbewerben seine Vielseitigkeit und Leidenschaft für den Motorsport. Abseits der Strecke entspannt er bei der Serie Narcos und hört gerne den Song "I Only Smoke When I Drink" von Nimino. Mehr über David und seine Saison erfahrt ihr jetzt in unserem Jahresrückblick "Acht um Acht" auf nringinfo.de!

1. An wie vielen Wochenenden warst du in diesem Jahr als Rennfahrer im Einsatz?

Ich war an 14 Rennwochenenden im Einsatz.

2. Welches Rennen blieb dir in diesem Jahr, besonders in Erinnerung?

Das Rennen, das mir besonders in Erinnerung bleibt, ist das 24-Stunden-Rennen von Spa. Das Wetter war einfach unglaublich: blauer Himmel, Gewitter und alles dazwischen. Gegen 5 Uhr morgens gab es den heftigsten Regen, den ich je erlebt habe. Unser Auto war in allen Bedingungen schnell, was uns ermöglichte, die ganze Zeit an der Spitze zu kämpfen und schließlich P3 auf der Strecke zu erreichen. Die GTWC ist so hart umkämpft, dass jeder super hart arbeiten muss, um an der Spitze zu bestehen. Ich bin sehr stolz auf alle, die daran beteiligt waren.

3. Mit welchem Fahrer hattest du in diesem Jahr das intensivste Duell?

Mein intensivstes Duell hatte ich mit Alessandro Pier Guidi beim 24h-Rennen von  Spa und in Jeddah. Wir haben in dieser Saison genug Lack getauscht, sodass mein Aston Martin am Ende der Saison zur Hälfte rot war!

Bild: Guido Alfes
Bild: Guido Alfes

4. Welches Rennen aus dieser Saison würdest du gerne komplett aus deinem Gedächtnis streichen?

Das Rennen, das ich gerne aus meinem Gedächtnis streichen würde, ist das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Nach einer Kollision im Adenauer Forst in Runde eins war unser Rennen nach weniger als einer halben Runde beendet. So viel Arbeit und Vorbereitung stecken in diesen Rennen, und man möchte sehen, wie wettbewerbsfähig man gegen die Besten der Besten ist. Es ist jedoch schwer, eine Einschätzung vorzunehmen, wenn man weniger als eine halbe Runde im Rennen ist.

5. Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus? Beginne mit dem Aufstehen.

Der perfekte Tag ist der Sonntag eines 24-Stunden-Rennens. Ich wache vor der Morgendämmerung auf, bereite mich vor und springe dann in das Auto, während die Sonne aufgeht, um für zwei bis drei Stunden zu fahren. Danach steige ich nochmal für die letzten zwei Stunden ein, um das Rennen zu gewinnen, gefolgt von einer großen Feier mit dem gesamten Team bis in die frühen Morgenstunden des Montags.

6. Stell dir vor, du müsstest für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein Team zusammenstellen: Bestimme die Einsatzmannschaft, das Auto und drei weitere Fahrer, mit denen du dir das Cockpit teilst!

Das ist einfach.

Team: Walkenhorst Motorsport.

Auto: Aston Martin Vantage GT3 EVO.

Fahrer: Christian Krognes, Nicki Thiim, Mattia Drudi.

7. Was denkst du aktuell über die Nachwuchsarbeit im Motorsport?

Der Motorsport war schon immer ein exklusiver Sport, hauptsächlich aufgrund der hohen Kosten, die damit verbunden sind. Diese Kosten scheinen heutzutage noch höher zu sein als damals, als ich noch Kundensportler war – und das ist noch gar nicht so lange her.

 

Sponsoring im Motorsport ist schwerer zu verkaufen, da der Begriff „Verbrennungsmotor“ mittlerweile einen negativen Beigeschmack hat. Die Automobilindustrie drängt zunehmend auf saubere Technologien wie Elektroantriebe, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe. Diese Technologien sind jedoch noch weit davon entfernt, im professionellen Motorsport auf höchstem Niveau etabliert zu sein, geschweige denn im Breitensport, den junge Talente durchlaufen müssen, um es in den Profibereich zu schaffen. Ich denke daher, dass es heute schwieriger denn je ist, in die professionellen Ebenen des Motorsports vorzudringen.

 

Mit einem guten Verständnis für die Geschäftswelt des Motorsports und fahrerischem Talent ist es jedoch möglich.

 

Hersteller fördern weiterhin junge Talente – vielleicht auf eine andere Weise als früher? Heute unterstützen sie eher einen Fahrer alle paar Jahre, anstatt mehrere Nachwuchsfahrer gleichzeitig in ihrem Talentpool zu haben. Ein gutes Beispiel ist die Aston Martin Racing Driver Academy, die seit fast zehn Jahren kontinuierlich junge Talente entdeckt. Sie fördert und rekrutiert aus den Reihen des Kundensports. Champions wie Ross Gunn, Valentine Hasse-Clot und Romain DeAngelis sind erfolgreiche Absolventen der AMR Driver Academy, die es geschafft haben, professionell für Aston Martin zu fahren. Es ist großartig zu sehen, dass Hersteller wie AMR junge Talente unterstützen, anstatt F1-Aussteiger einzustellen.

8. Ausblick auf die Saison 2025: In welchen Rennserien dürfen wir dich im kommenden Jahr sehen?

Ihr werdet mich auf verschiedenen Rennstrecken erleben, auf denen ich einen Aston Martin Vantage GT3 sehr schnell bewegen werde!

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