Michael Bräutigam aus Spessart, unweit des Nürburgrings, ist vor allem als Redakteur bei Motorsport aktuell und Sport Auto bekannt. In diesem Jahr wagte sich der 38-Jährige wieder selbst hinter das Lenkrad und trat für Bulldog Racing im MINI John Cooper Works beim legendären 24h-Rennen am Nürburgring an. Mehr über ihn und seine Eindrücke aus der Saison erfahrt ihr jetzt in unserem Jahresrückblick "Acht um Acht" auf nringinfo.de!
1. An wie vielen Wochenenden warst du in diesem Jahr als Rennfahrer im Einsatz?
Ich war leider nur beim 24h-Rennen im Einsatz. In der gesamten Woche habe ich dann drei Trainings- und sieben Rennrunden absolviert.
2. Welches Rennen blieb dir in diesem Jahr, besonders in Erinnerung?
Das 24h-Rennen am Nürburgring bleibt mir besonders in Erinnerung, da es mein erstes Mal als Fahrer war. Es war meine erste Nachtrunde auf der Nordschleife, die ich wegen des Nebels und meiner Erkältung als sehr herausfordernd empfand. Dennoch war es eine großartige Erfahrung und die Teamstimmung war fantastisch. Trotz der widrigen Umstände konnte ich in meinen 1,5 Stunden im Rennen mit Slicks auf nasser Strecke und bei einbrechender Dunkelheit viele Herausforderungen meistern. Ein unvergessliches Erlebnis!
3. Mit welchem Fahrer hattest du in diesem Jahr das intensivste Duell?
Das intensivste Duell hatte ich mit meinem Motor-Presse-Kollegen Jens Dralle von auto motor und sport beim 24h-Rennen. Er fuhr in der gleichen Klasse (VT2 Front) mit einem klar favorisierten Auto. Trotz eines Reifenschadens bei ihm konnten wir am Ende unerwartet den dritten Platz erreichen.
4. Welches Rennen aus dieser Saison würdest du gerne komplett aus deinem Gedächtnis streichen?
Da ich in dieser Saison nur beim 24h-Rennen gefahren bin, gibt es kein Rennen, das ich aus meinem Gedächtnis streichen möchte. Jedes Rennen bietet etwas zu lernen und ich bin dankbar für die Erfahrung.
5. Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus? Beginne mit dem Aufstehen.
Ein perfekter Tag beginnt damit, dass ich ohne Wecker aufwache, dann frühstücke und dusche. Danach fahre ich zum Nürburgring – egal, ob für ein Rennen oder nur für eine Runde über die Nordschleife. Es gibt kaum etwas Besseres, als den Tag auf der Strecke zu verbringen.
6. Stell dir vor, du müsstest für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ein Team zusammenstellen: Bestimme die Einsatzmannschaft, das Auto und drei weitere Fahrer, mit denen du dir das Cockpit teilst!
Ich würde das Team genauso zusammenstellen wie in diesem Jahr: Bulldog Racing mit einem handgeschalteten MINI John Cooper Works. Als Fahrerkollegen wähle ich Andreas Hilgers, Sascha Korte und Marco Zabel. Falls einer der drei nicht verfügbar ist, würde ich Christoph Kragenings nachnominieren.
7. Was denkst du aktuell über die Nachwuchsarbeit im Motorsport?
Früher gab es mehr Möglichkeiten, in den Motorsport einzutreten, vor allem durch Markenpokale oder Serien wie die Formel König. Heute ist es schwieriger geworden, besonders ohne großes Budget. Es fehlt eine günstige Einstiegsmöglichkeit für junge Fahrer, um sich zu beweisen. Der Tourenwagen Junior Cup und der BMW 318ti Cup sind hier positive Ausnahmen.
8. Ausblick auf die Saison 2025: In welchen Rennserien dürfen wir dich im kommenden Jahr sehen?
Im Jahr 2025 werde ich sicher wieder bei der NLS und beim 24h-Rennen dabei sein, obwohl die Finanzierung ohne Sponsoren schwierig wird. Als Redakteur bei MOTORSPORT aktuell werde ich viele DTM-Events besuchen und auch als Reporter beim 24h-Rennen vor Ort sein. Zudem könnte ich ein- oder zweimal bei der NASCAR Euro Series dabei sein und eventuell auch bei der BTCC. Der Rest wird sich noch spontan ergeben.
Kommentar schreiben